Sihanoukville ist der populärste Badeort Kambodschas. Ich würde den Ort es nicht als schön bezeichnen, aber das sollten keinen abhalten. Zu bieten hat der Ort jede Menge. Da sind zunächst einmal die fantastischen Strände. Viel besser geht es nicht. Auch das Klima ist deutlich angenehmer. Vom Meer weht eine angenehme Brise und es nicht so brutal heiß ist wie in Phnom Penh oder im Norden. Eine willkommene Abwechslung.
Die Sonnenuntergänge sind absolut spektakulär. Die verschiedenen Strände haben da jeweils ihren ganz eigenem Charme. Mein persönlicher Favorit war der Independence Beach, gefolgt von Ochheuteal Beach.
Im Gegensatz zu zum Beispiel Siem Reap kann man in Sihanoukville einen Roller mieten und herumfahren. Es ist auch fast alternativlos, wenn man alle Strände besuchen möchte. Der Ort ist ziemlich lang gestreckt, ohne Moped latscht man den ganzen Tag nur von A nach B. Meiner Ansicht nach totale Zeitverschwendung. Am Weg gibt es einfach zu wenig zu sehen, um das zu rechtfertigen.
Wenn man im nördlichen Teil Sihanoukvilles am Hafen vorbeifährt, kommt man in das lokale Rotlichtviertel. Es gilt bestenfalls als zwielichtig und teilweise sogar gefährlich. Ein schlechter Ruf hält mich in der Regel ja nicht ab, ich würde mein Köfferchen dort aber nicht unbeaufsichtigt stehen lassen.
Der schlechte Ruf des Viertels hatte auch Auswirkungen auf den benachbarten Weather Station Hill, also der Hügel um die Wetterstation. Der galt früher als Hotspot für Backpacker. Viele der Lokalitäten sind mittlerweile geschlossen und der etwas zwielichtige Ruf des Rotlichtviertels hat dazu einen gehörigen Teil beigetragen. Schade, die Ecke ist eigentlich spitzenmäßig.
Der wohl populärste Strand ist der Strand von Ochheuteal. In der direkten Nachbarschaft gibt es auch ein recht umtriebiges Nachtleben. Man schlägt locker zwei Fliegen mit einer Klappe. Dazu gibt zahllose Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geldbeutel.
Der Strand von Ochheuteal ist gut 3 Kilometer lang. Während der erste Teil mit Restaurants und nervigen Händlern vollgestopft ist, wird es im hinteren Bereich ruhiger. Mit etwas Glück hat man den Strand sogar für sich allein.
Abends bieten die Restaurants billige und gute Meeresfrüchte vom Grill an. Näher an der Stadt findet man ein paar nette Bars, in denen man abhängen oder sich abschießen kann. Je nach Präferenz. Geht übrigens auch beides zusammen.
Das Stadtzentrum ist eher langweilig. Da finden sich primär Geschäfte. Persönlich würde ich dort nicht mehr Zeit verbringen als unbedingt nötig. Wirklich beliebt es nur bei Expats. Natürlich gibt es auch dafür einen guten Grund. Im Stadtzentrum gibt es ein paar englische Sportbars mit großen Bildschirmen und billigem Alkohol. Wenn ich dauerhaft in Sihanoukvilles wohnen würde, wäre mir das vielleicht auch wichtiger, als ein Blick aufs Meer. Wenn ich nur ein paar Tage hier bin, ganz sicher nicht.
Die wichtigste Straße ist die Ekareach. Sie führt vom Golden Lions-Kreisverkehr in der Nähe des Ochheuteal-Strandes durch die ganze Stadt.
In der Nähe der Polizeistation befindet sich die vietnamesische Botschaft. Die Visa für Vietnam werden noch am selben Tag ausgestellt. 45 Dollar ist allerdings ziemlich teuer.
Hier und da liest man, dass der Strand von Otres ruhig und entspannt ist. Ich würde dem widersprechen. Es gibt genauso viele Restaurants am Strand wir überall sonst und es ist eine relativ lange Fahrt von der Stadt. Die Unterkünfte dort sind eher am preiswerte Ende der Skale. Mir war es zu weit ab vom Schuss für das was es bietet.
Unterkünfte
Es ist schwierig, eine spezielle Unterkunft zu empfehlen. Es hängt vom Budget ab.
Die mit weitem Abstand schönste Residenz ist das Independence Hotel. Es ist wunderschön renoviert und in bester Lage auf einem kleinen Hügel direkt über Independence Beach. Hotelgäste haben sogar einen eigenen Teil des Strandes. So schön es ist, es passt definitiv nicht zu meinem Geldbeutel. Wenn mir Geld egal wäre, es wäre meine erste Wahl.
Eine absolut solide Wahl ist das Orchidée Guest House in der Tola-Straße 23. Für meine Verhältnisse war es geradezu mondän, aber man soll sich ja auch mal was gönnen. Wenn Orchidée ausgebucht sind (gar nicht so selten), gibt es ein Hotel direkt daneben, das genauso gut ist. Ein Zimmer mit Klimaanlage kostet etwa 20 Dollar.
Das Snake House trägt seinen Namen nicht ohne Grund. Es hat eine Reptiliensammlung. Der Laden ist teuer, aber absolut großartig. Dazu gehört auch ein fantastisches Restaurant, was nachts anscheinend zur Girlie-Bar umfunktioniert wird. Das Snake House ist dem Vernehmen nach bei Russen sehr beliebt. Sogar die Speisekarte gibt es Russisch.
Essen
Mein Lieblingsladen ist besagtes Snake House. Dort gibt es kambodschanische und russische Spezialitäten. Die Tische im Restaurant sind um ein riesiges Aquarium mit exotischen Fischen angeordnet. Der Name leitet sich aus der Sammlung von Schlangen ab. Es ist wie ein kleiner Zoo. Sie haben alle Arten von Schlangen, Vögeln, Leguanen, Fischen und Krokodilen. Mein persönlicher Höhepunkt war die Meeresschildkröte im Restaurant. Sie tut einem ein bisschen leid, da das Aquarium furchtbar klein erscheint, aber was für ein schönes Geschöpf.
In der Nähe des Ochheuteal Beach gibt es jede Menge Läden direkt am Strand. Sie bieten billige und frische Meeresfrüchte vom Grill an. Bei 3 Dollar für ein Essen und 50 Cent für ein Bier vom Fass, hatte selbst ich alter Sparfuchs nichts zu meckern.
Das Nachtleben
Das Nachtleben scheint sich bis zu einem gewissen Grade in der Gegend um den Golden Lion Roundabout zu konzentrieren. Es gibt dort einen geschäftigen Markt mit jeder Menge Radau, ein Kasino und eine Reihe kleiner Bars.
Am bekanntesten ist ansonsten wohl Utopia. Es sieht zumindest von außen gut aus. Ich war nur kurz drin. Der Laden ist meist proppenvoll, die Musik ist ganz besonders laut und die Boxen grottig. Da kommen laut und schlecht zusammen. Warum der Laden so beliebt ist, weiß ich nicht.
Am Ende des Strandes von Ochheuteal (technisch gesehen heißt dieser Teil Seredipity Beach) liegt das Nap Time. Es ist nicht unbedingt hübsch, aber die Musik ist gut und das Bier billig. Die suchen auch oft nach Langnasen (so werden wir in Südostasien gern genannt) als Mitarbeiter. Wer Lust Party zum Beruf zu machen, hier ist die Gelegenheit.
Feedback von unserem Leser Tom:
Ein paar Fakten über Sihanoukville. Expats nennen es Snooky. Die Stadt hat einige der besten Strände in der Umgebung, nutzt sie aber leider kaum. Victory beach in Hafennähe wurde an den russischen Besitzer des Snake House verkauft/vermietet. Er ist in Ordnung, aber für viele zu nah am Hafen. Hawaii Beach wurde an ein Resort verkauft, ebenso wie mehrere andere entlang der Küste und ist daher für Nicht-Gäste unzugänglich.
Einige Strände sind einfach mit Wellblech eingezäunt und unterliegen Snookys größtem Geschäft: der Grundstücksspekulation. Obwohl viel gebaut wird, hat Snooky keine wirkliche Entwicklung der Infrastruktur. Die meisten westlichen Gäste sind Backpacker (und nicht die guten) oder gestrandetes Pattaya-Publikum in der gleichen Kategorie. Abgesehen von den noch offenen Stränden von Otres und Ocheteal gibt es in Snooky nicht viel zu tun. Der Abschaum, der hier als „Tourist“herkommt, hat die Khmer, die mit Drogensüchtigen, Alkoholikern, Pöbel und anderen westlichen Exporten konfrontiert sind, stark belastet. Ihre Haltung gegenüber Touristen hat den gleichen Weg eingeschlagen wie auf der Bangkoks Kao San Road.
Snooky ist auch voll von aus dem Ausland finanzierten NGO, die den Eindruck erwecken, dass sie diejenigen sind, denen die Stadt wirklich gehört. Als weißer Mann sollten man äußerst wachsam sein. Deren Einkommen wird hauptsächlich durch den „Schutz von Kindern“ erzielt, indem man Männer zu einem potenziellen Bösewicht, Kinderschänder, Perversen und Pädophilen macht. Haltet euch so weit wie möglich von Kindern fern. Gebt ihnen nichts und geht davon aus, dass immer Kameras auf euch gerichtet ist, wenn ein Kind in der Nähe ist. Für weitere Einzelheiten könnt ihr tpf-cambodia.com besuchen. Dies kann euch Ärger ersparen, den ihr nie erwarten würdet.
FAKTEN ÜBER Sihanoukville:
- Sihanoukville ist ein Strandort in Kambodscha.
- Die Stadt befindet sich auf einer Art Halbinsel. Es gibt mindestens sechs fantastische Strände.
- Es gibt durchaus dubiose Bereiche in der Stadt. Vorsicht mit den Wertsachen
- Die Stadt ist ziemlich lang gestreckt. Wählen euere Unterkunft mit Bedacht
- Die vietnamesische Botschaft befindet sich in Sihanoukville
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